Der Queere Familien-Campus richtet sich an Fachkräfte aus familiennahen Arbeitsfeldern, die ihre Kompetenzen im Umgang mit Regenbogenfamilien stärken möchten. Ziel der Fortbildungsreihe ist es, Wissen über die Lebensrealitäten queerer Elternschaften zu vermitteln, Handlungssicherheit zu fördern und eine diskriminierungssensible Praxis zu unterstützen.
Für eine inklusive Praxis im Umgang mit Regenbogenfamilien
Aktuelle Studien und Rückmeldungen aus der Praxis zeigen, dass viele Fachkräfte bislang unzureichend auf die Vielfalt queerer Familien vorbereitet sind. Dieses fehlende Wissen kann zu Unsicherheiten und unbeabsichtigter Ausgrenzung führen. Der Queere Familien-Campus setzt hier an: Mit themenspezifischen Veranstaltungen, die fundierte Informationen, praxisnahe Ansätze und Raum für Austausch bieten, werden Fachkräfte gezielt sensibilisiert und qualifiziert.
In interaktiven Formaten erhalten die Teilnehmenden nicht nur Einblick in die Herausforderungen und Bedarfe von Regenbogenfamilien, sondern auch konkrete Unterstützung für ihre berufliche Praxis – sei es in der Beratung, in pädagogischen Einrichtungen, bei der Begleitung rund um Schwangerschaft und Geburt oder in der Begleitung von queeren und behinderten Familien mit Kindern.
Termine 2025
9. Oktober
Queersensible Geburtshilfe – Wissen, Haltung & Praxis
6. November
Familienberatung queersensibel gestalten
4. Dezember
Queerfamily-Care inclusive: Gesellschaftspolitische und alltägliche Herausforderungen für queere & behinderte Familien mit Kindern
Teilnahme
Die Fortbildungen finden jeweils von 10:00 bis 15:00 Uhr im Online-Format statt.
Die Termine können einzeln gebucht werden.
Die Teilnahme ist kostenfrei dank einer Förderung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI).
Anmeldung
Sie möchten an einem oder an mehreren der Termine teilnehmen? Dann schreiben Sie bitte eine Mail an info@regenbogenfamilien.nrw.
Diese Angaben benötigen wir von Ihnen: Vorname, Name, Institution und Position, Veranstaltungstitel.
Queersensible Geburtshilfe – Wissen, Haltung & Praxis
Termin: 9. Oktober, 10 bis 15 Uhr, online
Zielgruppe: Hebammen, Gynäkolog*innen, Pflegekräfte, Stillberater*innen, Doulas u. a.
Queere Menschen und Familien sind längst Teil der geburtshilflichen Realität – und dennoch stoßen sie in Kliniken, Praxen oder Geburtshäusern häufig auf Unsicherheiten, Ausschlüsse oder diskriminierende Strukturen. Diese Fortbildung bietet Raum für Wissen, Reflexion und praktische Impulse, um queeren Eltern in der Geburtshilfe achtsam, inklusiv und diskriminierungssensibel begegnen zu können.
Du brauchst keine Vorkenntnisse: Willkommen sind alle, die ihre professionelle Haltung weiterentwickeln und queersensible Kompetenzen in der Begleitung rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett aufbauen möchten. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Vielfalt queerer Lebensrealitäten und Familienformen, klären grundlegende Begriffe rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und beleuchten, wie sich Sprache, Haltung und Strukturen anpassen lassen, um allen Gebärenden und Eltern gerecht zu werden.
Ein besonderer Fokus liegt auf der praktischen Umsetzbarkeit im Berufsalltag: Wie kann ich auch unter Zeitdruck inklusiv kommunizieren? Wie gestalte ich Anamnesebögen, Dokumentationen oder meine Außenkommunikation diskriminierungssensibel? Wie schaffe ich einen sicheren Raum – auch im interdisziplinären Team?
Die Fortbildung sensibilisiert für emotionale und körperbezogene Aspekte, die in der Begleitung queerer Personen vor, während und nach der Geburt eine Rolle spielen. Sie stärkt dein fachliches Wissen ebenso wie deine kommunikative Sicherheit im Umgang mit queeren Klient*innen.
Neben theoretischem Input gibt es Raum für Austausch, Reflexion und konkrete Fragen aus der Praxis.
Referierende
Isi Schwager (keine Pronomen) ist freiberufliche Hebamme und Gründungsmitglied des Fortbildungskollektivs Queer*sensible Geburtshilfe. 2020 gründete Isi eine queersensible Hebammengemeinschaft in Mainz, die sich auf die Begleitung und Beratung von queeren Familien, sowie Hausgeburten, spezialisiert hat. Weitere fachliche Schwerpunkte sind Beckenbodengesundheit, Rektusdiastase, sowie induzierte Laktation.
Isi ist queer, weiß, disabled und Elternteil, ist Mitglied im Netzwerk Queere Schwangerschaft und hält regelmäßig Vorträge und Fortbildungen zu Themen rund um queere Elternschaft, queersensible Gesundheitsversorgung und Feminismus.
Familienberatung queersensibel gestalten
Termin: 6. November, 10 bis 15 Uh, online
Zielgruppe: Fachkräfte aus Familienberatung, Jugendämter, Familienzentren, Stadt und Kommune, Ganztageseinrichtungen u.a.
Ein, zwei, drei oder mehr Elternteile, »Sponkel«, »MaPas« und schwangere Väter – wer oder was Familie ist und wie sie gegründet wird, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfältigt.
Die Fortbildung gibt einen Einblick in die Entstehung und den Alltag von Regenbogenfamilien mit ihren kreativen Arrangements von Familie und Verwandtschaft. Außerdem sollen die repronormativen Herausforderungen auf gesellschaftlicher und rechtlicher Ebene beleuchtet werden, mit denen lesbische, schwule, pansexuelle, aromantische, trans*, inter* und andere queere Menschen im Zuge ihres Elternwerdens und Elternseins konfrontiert sind – aber auch die Ressourcen, die in queeren Familiensystemen stecken.
Ziel der Fortbildung ist es, Impulse für eine individuelle, ressourcenorientierte beraterische Begleitung für queere Familien zu geben. Wie können wir als Fachpersonen diskriminierungssensible Räume schaffen? Wie kann Familienberatung queersensibel gelingen?
Referierende
Ines-Paul Baumann (er&sie / -) arbeitet im rubicon in Köln zu und mit Regenbogenfamilien aller Formen und Geschlechter (Beratung, Fortbildungen, Vernetzung).
Dr.*in Sarah Dionisius (keine Pronomen) ist psychosoziale*r Berater*in bei rubicon e.V. im Arbeitsbereich Regenbogenfamilien und berät LSBTIQ und alle Menschen, die jenseits der Heteronorm mit Kindern leben möchten, zum Thema Kinderwunsch und Elternschaft. Darüber hinaus ist Sarah Dionisius in der Bildungsarbeit zu sexueller, geschlechtlicher und familialer Vielfalt tätig.
Queerfamily-Care inclusive: Gesellschaftspolitische und alltägliche Herausforderungen für queere & behinderte Familien mit Kindern
Termin: 4. Dezember, 10 bis 15 Uhr, online
Zielgruppe: familiennahe Fachkräfte
Die Fortbildung richtet sich an familiennahe Fachkräfte und bietet wertvolle Einblicke in die besonderen Bedarfe queerer behinderter Eltern. Es vermittelt Wissen über die Herausforderungen, Bedürfnisse und Unterstützungsangebote, um eine inklusive und respektvolle Betreuung in pädagogischen Settings zu fördern.
Im Fokus stehen Fragen wie: Wie wirken sich Ableismus (Behindertenfeindlichkeit) und Queerfeindlichkeit in der Kombination pflegender queerer Eltern auf den Familienalltag aus? Welche Hürden begegnen pflegenden queeren Eltern? Und welche Lösungsansätze sowie Umgangsweisen gibt es für queere Eltern behinderter und chronisch kranker Kinder?
Die Fortbildung betrachtet auch weitere Dimensionen von Vielfalt und wird eine intersektionale Perspektive einbeziehen. Ziel ist es, Fachkräfte für die Vielfalt und die spezifischen Lebensrealitäten queerer Eltern mit Behinderung zu sensibilisieren und sie bei ihrer wichtigen Arbeit zu stärken.
Referierende
Mic Herbertz-Floßdorf (kein Pronomen oder „dey“) ist selbständige*r Pädagoge*in, Supervisor*in, Mediator*in, Traumatherapeut*in und Diversity-Trainer*in. Ausgebildet u.a. bei Schulz-von-Thun Institut der Universität Hamburg – Kommunikationspsychologie, Traumafachberatung und- Pädagoge*in nach GPTG, Traumatherapeut*in (u.a. SE® i.A. und Dami Charf SEI®), Heilpraktiker*in für Psychotherapie.
