Die Fachstelle Regenbogenfamilien NRW
Mit der Fachstelle Regenbogenfamilien NRW hält das Queere Netzwerk seit August 2021 Angebote zur Vernetzung, Sichtbarmachung und zum Empowerment für Regenbogenfamilien in NRW bereit. Die Fachstelle unterstützt Selbsthilfe-Gruppen und – Anlaufstellen in NRW und vertritt Bedarfe und Forderungen queerer Familien in verschiedenen Gremien.
Gefördert wird die Fachstelle vom Ministerium für Kinder, Familie, Jugend, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Fachstelle ist beim Queeren Netzwerk NRW e.V. in Köln angesiedelt. Sie arbeitet eng zusammen mit einem Fachbeirat aus rubicon e.V., der Rosa Strippe und Vielfältig e.V..
Queerer Familien-Newsletter NRW
Unsere Fachstelle informiert alle drei Monate Regenbogenfamilien und alle anderen Interessierten (nicht nur) in Nordrhein-Westfalen über Termine, News und gibt Medienempfehlungen.
Die Fachstelle unterstützt Regenbogenfamilien und familiennahe Institutionen
Um Regenbogenfamilien in ihrer Vielfältigkeit sichtbar zu machen und sie in ihren Bedarfen zu unterstützen, hält die Fachstelle verschiedene Angebote bereit. Die Fachstelle
- unterstützt die Vernetzung der vorhandenen lokalen und regionalen Selbsthilfegruppen, -Initiativen und Beratungsstellen;
- macht unterschiedliche Familienkonstellationen und Lebenslagen von Regenbogenfamilien sichtbar, beispielsweise durch Wissensvermittlung (u.a. in Form von Veranstaltungen und Publikationen);
- trägt zur Qualität und Nachhaltigkeit vorhandener Selbsthilfe-Angebote bei, z.B. durch Beratung und durch die Zusammenarbeit mit Behörden und Fachkräften;
- unterstützt neue Gruppen im Gründungsprozess;
- initiiert und begleitet die Erarbeitung von Forderungen und Prioritäten von Regenbogenfamilien zusammen mit Kooperationspartner*innen auf Landes- Bundes- und Europaebene, u.a. in der Landesarbeitsgemeinschaft Regenbogenfamilien NRW, in der Landesarbeitsgemeinschaft Familie NRW, in der B.I.G. Bundesinteressengemeinschaft Regenbogenfamilien-Fachkräfte und in der NELFA – Network of European LGBTIQ* Families Associations
- vertritt Bedarfe und Forderungen von Regenbogenfamilien in Nordrhein-Westfalen gegenüber politischen Entscheidungsträger*innen sowie weiteren Akteur*innen
- bringt Fachwissen in Familienverbände, Beiräte und familiennahe Institutionen
Regenbogenfamilien in Nordrhein-Westfalen
Regenbogenfamilien sind ein Teil von Familienformen und -modellen in Nordrhein-Westfalen. Wie viele Regenbogenfamilien in NRW leben ist statistisch nicht erfasst. Erfahrungen aus Anlaufstellen für Familien und für Menschen aus der LSBTIQ*-Community zeigen, die Zahl der Regenbogenfamilien ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen.
An vielen Orten, vor allem in größere Städten, gibt es Anlaufstellen in Form von Gruppen- und Beratungsangeboten. In kleineren Orten und im ländlichen Raum fehlt es bisher an Anlaufstellen.
Diverser als du denkst
Regenbogenfamilien werden häufig noch mit zwei Mütter- oder Zwei-Väter-Familien assoziiert. Die Realität innerhalb der Regenbogenfamilien sieht wesentlich diverser aus: Neben Zwei-Mütter-Familien und Zwei-Väter-Familien leben Regenbogenfamilien in Mehrelternfamilien, in Modellen des Co-Parentings, in selbstgewählter Single-Elternschaft. Die Eltern sind cis, trans*, nicht-binär oder inter*. Sie leben getrennt und nach Trennung in neu entstehenden Patchworkfamilien. Sie haben Pflegekinder, Adoptivkinder oder leibliche Kinder. Eltern oder Kinder leben mit körperlichen oder psychischen Behinderungen oder Beeinträchtigungen. Sie kommen aus der Stadt oder vom Land. Sie haben Flucht -, Migrations-, und/oder Rassismuserfahrung.
Rechtlich nicht gleichgestellt
Regenbogenfamilien sind bisher rechtlich noch nicht völlig gleichgestellt, was sich bei Fragen wie Familiengründung, Adoptions- und Abstammungsrecht zeigt. Auch stoßen Regenbogenfamilien in der Mehrheitsgesellschaft sowie in familien- und kindernahen Institutionen zu häufig noch auf Unwissenheit und daraus folgender Überforderung.
Mehr Infos zur rechtlichen Situation von Regenbogenfamilien: