„Power up Families“ lautete das diesjährige Motto des weltweit gefeierten International Family Equality Day. Am 7. Mai gab es jede Menge Power up in Dortmund sowie Sichtbarkeit und Vernetzung von und für Regenbogenfamilien.
Auf einer Wiese im Botanischer Garten Rombergpark haben wir mit über 100 queeren Familien aus ganz NRW ein großartiges Fest gefeiert. Das Wetter war uns hold. So hatten wir mit viel Sonnenschein, Begegnung und Austausch, Spiel und Spaß für Groß und Klein.
Unser Glücksrad mit queerem Familienquiz fand großen Anklang.“Was versteht man unter der so genannten Bechermethode?“ und „Was schätzt du, wie viele Regenbogenfamilien gibt es laut offiziellen Zahlen in Deutschland? Und wie viele, glaubst du, sind es wirklich?“, waren Fragen, die nicht nur queere Familien mit großem Eifer zu beantworten versuchten. Auch die – mehrheitlich heterosexuellen – Parkbesuchenden, die eigentlich nur einen Spaziergang durch den schönen Botanischen Garten machen wollten, haben an diesem Tag viel gelernt über Regenbogenfamilien.
Wir hatten drei große Pavillons aufgebaut: Ein Zelt für das Büfett, welches sich mit mitgebrachten Leckereien schnell füllte. Ein Zelt war Ruhe und Rückzugsraum. Und ein Info-Zelt, direkt am Weg aufgebaut, so dass die queeren (Kinder-)Bücher, Flyer, Broschüren und Postkarten auf großes Interesse stießen.
Da die Wiese noch etwas feucht war, gab es, statt auf den mitgebrachten Picknickdecken zu sitzen, die Möglichkeit an Biertischen und auf Bierbänken zu sitzen.
Für die Kinder hatten wir einen Bewegungsparcours aufgebaut. Nachmittags fand eine Kinderolympiade sowie eine Kinderschmink-Aktion statt. Und die Mitarbeitenden des Botanischen Gartens bastelten mit den Kindern Töpfe für Tomatensetzlinge und pflanzten diese mit ihnen ein.
Vor allem gab es viel Raum und Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen, neue Menschen kennenzulernen, alte Bekannte wiederzutreffen. Für Kinder und Eltern ein stärkendes Gefühl: Wow, so viele queere Familien!
Impressionen vom IFED 2023
Danke an alle, die in Dortmund mit uns das landesweite Familienfest zum #IFED gefeiert und dieses wunderbare Fest ermöglicht haben! Unser besonderer Dank geht an unsere Kooperationspartner*innen und Mitveranstalter*innen:
Svenja Roß von Lebedo Dortmund und Susanne Hildebrand von der LSBTIQ-Koordinierungsstelle Dortmund sowie an Rebecca Knecht vom Queeren Netzwerk NRW.
Ein riesengroßes Dankeschön an den Direktor des Botanischer Garten Rombergpark Dr. Patrick Knopf und an seine Mitarbeiter*innen, ohne die dieser Tag so nicht möglich gewesen wäre.
Der Botanische Garten Rombergpark ist ein wunderbarer Ort und auch an anderen Tagen einen Besuch wert. Ebenso der Park-Kiosk „Café Corrida“, der uns an dem Tag sehr herzlich und dank der großzügigen Unterstützung durch den Park kostenlos (!) mit Getränken versorgt hat.
IFED-Bändchen und Foto-Maske
Alle kleinen und großen Besucher*innen des Familienfestes erhielten bei der Begrüßung ein Regenbogenbändchen mit dem Logo des IFED. So war im Parkgetümmel schnell zu erkennen, wer zur „Family“ gehört. Kostenlose Getränke am Kiosk und reduzierter Zooeintritt inbegriffen.
Eine Familie hatte im Vorfeld wunderschöne Kameras gebastelt, die sich die Kinder, wenn sie nicht auf den Fotos erkennbar sein wollen, vor das Gesicht halten konnten. Danke dafür an @mumandmummysmadhouse.
Danke Sponsor*innen
Danke auch an unsere Sponsor*innen, die mit ihren Spenden dazu beigetragen haben, dass unser Glücksrad mit dem queeren Familien-Quiz für die vielen Mitmachenden attraktive Preise bereithalten konnten:
- pride24.de
- regenbogen-online.de
- Toni Kohm mit ihrem Buch „Sam besucht Oma und Omi in Großbritanien“
- sowie Das Regenbogenväter-Buch
Queere Zooführung
Ergänzend zum landesweiten Familienfest in Dortmund fand am Vormittag auch eine queere Zooführung mit dem Titel „Sind rosa Flamingos schwul?“ im Zoo Dortmund statt. Die Führung war mit 17 Teilnehmenden ausgebucht.
Zoodirektor Frank Brandstätter gab Einblicke in das queere Tierleben und erzählte davon, dass queere Verhaltensweisen in der Tierwelt häufiger vorkommen, als die meisten vermutlich denken.
Flamingos beispielsweise beweisen große Kompetenz als Adoptiveltern, in dem sie „Findelkinder“, also verlassene Eier von Artgenoss*innen, großziehen. In Kuhherden gibt die Leitkuh den Zyklus der Kuhherde vor und die anderen Kühepassen sich ihrem Rythmus an. „Der Natur nach leben heißt, sich in alle Richtungen entfalten zu können.“, so Frank Brandstätter bei der Führung.
Wiederholung – auch in anderen Zoos – erwünscht!
Proud to be Regenbogenfamilie
IFED 2024
Und weil es viele Nachfragen gab: Es steht noch nicht fest, an welchem Ort in Nordrhein-Westfalen der IFED 2024 stattfinden wird. Es gibt bisher schon ein bis zwei Interessensbekundungen.
Das Orga-Konzept ist, dass die Austragungsorte „wandern“, so dass anreisende Regenbogenfamilien mal kürzere, mal längere Anfahrtswege haben. Wir als Fachstelle Regenbogenfamilien NRW sind jedes Jahr Veranstalter*in des Tages zusammen mit der jeweiligen Regenbogenfamilien-Gruppe oder dem Beratungsangebot vor Ort.
Als gemeinsames Vernetzungsorgan gibt es die Landesarbeitsgemeinschaft Regenbogenfamilien NRW (LAG RGF NRW). Hier treffen sich viermal im Jahr hauptamtlich und ehrenamtlich für Regenbogenfamilien engagierte Menschen. Wenn auch du Interesse hast, in der LAG aktiv zu werden, melde dich gerne bei Birgit Brockerhoff in der Fachstelle Regenbogenfamilien NRW.
Innerhalb der LAG wird im Laufe des Jahres entschieden, wo der IFED im nächsten Jahr stattfinden wird. Wir freuen uns über „Bewerbungen“ aus Stadt, Land, (Fluss ) an info@regenbogenfamilien.nrw.